Einleitung
Legal als Ausländer/in auf den Philippinen Geld verdienen?
Dazu kurz die Vorabinfo, dass ich selber seit über 15 Jahren auf den Philippinen als selbstständige Unternehmerin arbeite und den größten Teil des Jahres dort lebe. Ich habe bereits ein eigenes Boutiqueresort gebaut und geleitet. Auch an anderen Projekten war und bin ich beteiligt, somit kann ich praktische und reale Erfahrungen vorweisen. Ich kopiere nicht einfach irgendwelche halbseidenen Infos aus dem Netz.
Allerdings muss ich anmerken, dass sich Gegebenheiten, wie z.B. Gesetze und Verordnungen auch ändern können. Ich bin kein studierter Anwalt, somit gebe ich zwar meine Tipps in gutem Wissen und Gewissen weiter, garantiere aber nicht für die 100%ige Richtigkeit. Besten Dank!
Jetzt zum eigentlichen Thema:
Arbeiten und sein Geld auf den Philippinen zu verdienen, ist „eigentlich“ gar nicht so schwer, denn
- gibt es Möglichkeiten seinen Aufenthaltsstatus zu legalisieren und mit Arbeitsgenehmigungen zu arbeiten.
- gibt es einen recht hohen Bedarf an qualifizierten Leuten, die sowohl die Filipinos, als auch die Ausländer in diversen Bereichen unterstützen können.
Grundsätzlich unterscheide ich zwei Gruppen: die Gruppe der EXPATS und die Gruppe der TRAVELLER. Expats/Expatriates oder die „Ausgebürgerten“ sind Menschen, die im Normalfall von einer ausländischen Firma ins Land entsendet, manchmal auch von lokalen Firmen angeheuert werden. Vor allem in Großstädten wie Manila, Cebu City, Davao, etc. arbeiten sie, oft mit temporär begrenzten Verträgen. Die Traveller – so nenne ich sie mal – sind Leute, die eigenständig organisiert ins Land kommen. Sie reisen umher, wollen Land& Leute entdecken, einen alternativen Lifestyle leben und eventuell berufliche Neuerfahrungen machen. Geld verdienen, spielt (vorerst) eine eher untergeordnete Rolle. Manchmal mischen sich auch die Gruppen und Motive. Ganz pauschal kann man das eh nicht sagen, aber das ich meine persönliche, recht grobe Einteilung.
Ich selber habe einige Bekannte aus beiderlei Gruppen, die sich nach anfänglicher Angestelltenzeit, in ihrem Fachbereich selbstständig gemacht haben und ziemlich erfolgreich sind.
Hier einige Branchenbeispiele, in denen man als Ausländer gut unterkommen und damit legal Geld verdienen kann:
- IT-Bereich
- Schiffsbau (z.B. als Ingenieur)
- Hotellerie (z.B. F & B Manager / Koch in einem internationalen Hotel)
- Altenpflege/Medizinischer Bereich
- NGO (z.B. für eine Hilfsorganisation)
- TOURISMUS (z.B. als Tauchlehrer/Manager für ein Resort)
Der Vorteil angestellter Expats liegt auf der Hand. Die Firmen übernehmen meist den amtlichen Papierkram, wie Visa- und Aufenthaltsgenehmigungen, Wohnungssuche, Transport etc. Das Risiko eines finanziellen und beruflichen Fiaskos ist eher gering und bietet sich als Einstieg auf die Philippinen förmlich an. Hingegen müssen sich andere Neulinge im Land meist alles selber organisieren. Das kann ziemlich nervenaufreibend und zeitaufwendig sein.
Aber gerade im boomenden Bereich des Tourismus liegt eine große Chance für tatkräftige und engagierte Leute. Diese können erst einmal in die Arbeitswelt hineinschnüffeln und Praktika machen, bevor sie endgültige Entscheidungen treffen.
Als ich 2006 beschlossen hatte, mich auf den Philippinen, genauer gesagt auf Panglao Island selbstständig zu machen, wusste ich bereits, dass ich mein eigener Herr sein wollte. Ich hatte einige Zeit zuvor schon mehrere Inseln privat im Urlaub bereist und kannte vor Ort Leute, die ihr eigenes Business bereits betrieben.
Einer der Gründe, warum ich gerade auf Panglao gelandet bin, war die dortige Kontaktperson, die mir den Einstieg erleichtern sollte. Zumal ich das touristische Potential der aufstrebenden Insel erkannt hatte. Allerdings hatte ich auch schon ein dutzend Jahre Erfahrung im Tourismusbereich weltweit auf dem Buckel und war kein Neuling mehr auf diesem Gebiet.
Heute möchte ich etwas näher eingehen, welche Möglichkeiten es für dich gibt, im Tourismusbereich Fuß zu fassen:
Die Philippinen sind bekannt für ihre phantastische Unterwasserwelt und der Tauchsport wird sehr groß geschrieben. Es gibt viele Inseln, auf denen es Tauchbasen gibt, womit wir bei meiner ersten Empfehlung wären, welchen Job man als Ausländer/in verwirklichen kann: TAUCHLEHRER.
Natürlich sollte man für den Tauchsport ein Faible haben und wenn möglich schon die Grundzüge erlernt, aber selbst als Anfänger kann man es weiterbringen. Idealerweise absolviert man seinen Divemaster im Land und holt sich seine Praxis gleich anschließend als Dive-guide.
Dabei kann man Arrangements mit manchen Tauchbasen abschließen, dass die Ausbildung gegen praktische Hilfe („Hand gegen Koje“) abgeleistet werden kann. Dabei muss kein Geld fließen, somit auch erst einmal kein Arbeitsvisum erworben werden. Ein guter Einstieg in das Business und nach einigen Monaten erkennt man schnell, ob diese Tätigkeit auf Dauer Spaß und Befriedigung bringt. Danach kann man sich immer noch überlegen, die (kostspielige) Ausbildung zum Tauchlehrer zu machen.
Allerdings sollte man bei dieser Lösung für das nötige Kleingeld selber sorgen können, denn es werden normalerweise keine Gebühren für das Touristenvisum, Flüge, etc. bezahlt. Auch kann man als Divemaster anschließend nicht wirklich Geld verdienen. Im Gegenteil, es ist kaum machbar, sich damit seinen Lebensunterhalt zu verdingen.
Die meisten entschließen sich aber alsbald die nächste Stufe zu erklimmen und den Dive-Instructor oder Tauchlehrer abzuschließen, um anschließend mittels Kursen Tauchschüler auszubilden. Damit lässt sich besser verdienen, zumal man mit diesem Job nicht die Arbeit der lokalen Dive-Guides wegnimmt, die sich die teure Ausbildung als Tauchlehrer meist nicht leisten können. Spricht man als Tauchlehrer noch mehrere Sprachen, kommt das begünstigend hinzu und erleichtert die Jobsuche.
Wie geht´s dann weiter?
Wenn man als Tauchlehrer festangestellt arbeiten oder sich gar mit einer eigenen Tauchbasis selbstständig machen möchte, kommen wichtige Formalitäten ins Spiel. Grundsätzlich muss man recht tief in die eigene Tasche langen, um Ausbildung und später dann den Shop/Equipment/Boot, etc. zu finanzieren. Zum Thema Finanzierung habe ich in meinem Buch mehr verraten. Z.B. wie ich es angestellt habe, mein Hotel zu bezahlen…
Auch muss ein entsprechendes Visum bei der Immigration beantragt und genehmigt werden. Das benötigt Zeit und auch Geduld. Für ein paar Spaßmonate lohnt sich ein solcher Aufwand nicht. Der Vorteil eines Tauchlehrers besteht aber darin, dass er frei und flexibel ist. Nach einer oder mehreren Saisons kann er auch in anderen Ländern weiterarbeiten kann – weltweit!
Der Tauchbereich ist aber nicht der einzige, in dem sich Ausländer/innen tummeln können. Es gibt mittlerweile andere touristische Aktivitäten, die legal in Frage kommen. Momentan etabliert sich der noch recht neue Sport des „Free-Divings“. Auch im Bereich „Kitesurfen“, „Wellenreiten“, etc. gibt es einige spannende Plätze auf dem Inselarchipel. Wassersportfreunde kommen somit voll auf ihre Kosten! Überall entstehen neue Shops und diese benötigen immer auch zuverlässige und engagierte Mitarbeiter.
Meine nächste Empfehlung ist der Bereich: RESORT-RESTAURANT-HOTEL.
Wer lieber an Land arbeiten möchte und schon immer von einem eigenen Hotel geträumt hat (so wie ich damals), dem kann ich nur wärmstens ans Herz legen, das vorher einmal ausprobiert zu haben. Am besten für mindestens 1-2 Saisons, damit man auch einen wirklich guten Eindruck bekommt.
Es gibt die Möglichkeit, ebenfalls „Hand gegen Koje“, sprich Arbeit gegen Unterkunft und Verpflegung (manchmal mit Taschengeld) als eine Art „Praktikant/in“ in einem der vielen Hotel-Resorts mit zu helfen. Man muss nicht zwingend aus der Hotelbranche stammen, um solche Jobs zu bekommen. Meist ist es ausreichend, offen und selbstbewusst zu sein, gerne mit Leuten umzugehen und vielleicht einige Erfahrungen im Dienstleistungssektor zu haben. Wichtig sind mehr Aufgeschlossenheit, Belastbarkeit und Flexibilität. Alles Eigenschaften, die man später eh in einem erfolgreichen Unternehmer-Leben haben muss. Deshalb also ein guter Einstieg 😉
Wer schon mehr Erfahrung mitbringt und sich länger auf ein Commitment einlassen kann/will, dem stehen auch Beschäftigungen im Managementbereich offen. Ich kenne einige Resorts, die Ausschau nach zuverlässigem und belastbarem Personal im Bereich Guestrelation/Management/Service halten. Auch da steht die Bezahlung nicht im Vordergrund, sondern es gilt wichtige Erfahrungen zu machen.
Viele Menschen möchte gerne ihr eigenes Hotel haben, aber sehen nicht die viele Arbeit und Verantwortung, die dahintersteckt. Auch ein finanzielles Risiko ist damit verbunden; Mentalität, Sprache und die örtlichen Behörden sind nur noch weitere Punkte auf einer Liste, die tagtäglich bewältigt werden müssen. Somit noch einmal meine ausdrückliche Empfehlung: Wer ein solches Unternehmen im Kopf hatte, sollte unbedingt ein oben beschriebenes „Praktikum“ einmal ausprobiert haben.
Das gleiche gilt auch für den Restaurantbereich. Vielleicht kann man als Koch oder Servicekraft einige Zeit in einem Betrieb unterkommen und schauen, ob einem die Arbeitsweise, der Ort und die Mentalität gefallen.
Wenn du diesbezüglich mehr Informationen haben möchte, darf du mich gerne kontaktieren und ich berate dich gerne weiter…
Es gibt sicher noch weitere Jobs, die man als Ausländer/in legal im Land machen kann. Vielleicht fallen dir noch andere Möglichkeiten ein; gerne darfst du deine Anregungen in die Kommentare schreiben…
FAZIT
Bei allen Überlegungen, bitte nicht vergessen, dass es nicht legal ist, auf den Philippinen einfach so zu arbeiten, wie es gerade Spaß macht. Die Behörde kennen ihn jedenfalls nicht, wenn man entdeckt wird. Selbst wenn es in der Praxis mancherorts anderweitig zugeht, benötigt man grundsätzlich ein Arbeitsvisum oder/und eine Arbeitsgenehmigung oder ein vergleichbar ähnliches Visum (z.B.Quotavisum), um im Land sein Geld legal zu verdienen.
Wer erst einmal ins Land „hineinfühlen“ und sich klarwerden möchte, ob dieser Platz als neuer Lebensmittelpunkt passend ist, für den eignen sich gut „Praktika“. Alternativ sollte man zumindest längere Touristenaufenthalte von mehreren Monaten auf seiner Insel oder seiner Stadt verbringen, damit man ein Gefühl für Land & Leute bekommt. Auch erhält man dadurch weiterführende und wichtige Informationen.
Es bieten sich auf jeden Fall diverse Möglichkeiten. Die Philippinen sind nicht nur ein wunderbares Reiseland, sondern auch für berufliche Ambitionen und Investitionen interessant. Leicht ist es nicht, aber wer ein gutes Durchhaltevermögen, einen guten Businessplan und andere wichtige Skills besitzt, für den kann dieses Tropenparadies zum echten Lebensabenteuer werden!
Falls du mit dem Gedanken spielst, die Philippinen auf deine „must-to-do“ Liste zu setzen und dort länger zu verweilen, du aber unsicher bist oder Unterstützung bei der Planung benötigst, dann lade ich dich herzlich ein, mein Buch über meine Erfahrungen zu lesen und/oder mich persönlich zu kontaktieren.
Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß bei der Umsetzung deiner Träume!
Bis bald wieder bei „Abseits vom Trampelpfad“ und ich verbleibe mit sonnige Grüßen aus der tropischen Ferne,
herzlichst Sonja
anais meint
Hallo Liebe Sonja!
ich bin tatsächlich zufällig auf deinen Artikel gestoßen, als ich auf Google „Selbstständig machen in Asien“ eingab. Du hast bei mir definitv das Interesse geweckt mehr über dich und deinen Lebensweg zu erfahren, um mich davon inspirieren zu lassen.
Kurz zu mir, ich heiße Anais bin 20 Jahre alt und habe dieses Jahr meine Ausbildung als Hotelfachfrau im Waldorf Astoria in Berlin, meiner Heimatsstadt, begonnen. Davor hatte ich bereits 2 Jahre im Ibis Styles Hotel in allen Departments gearbeitet nach meinem Abi 2018. Zwischenzeitlich legte ich einen 2 Monatigen Stopp in Indonesien „Nord Sulawesi“ ein. Aus einem Stopp entwickelte sich ein Traum.
Ich hatte viele Gründe diese Ausbildung anzufangen, vorallem doch aber aus dem Wunsch heraus in naher Zukunft nach Asien ( Indonesien,Phillipines) auszuwandern und mich selbstständig zu machen in der Hotelerie oder ein Jobangebot annehmen zu können.
Vorallem in der Hotelbranche gibt es seine Ups and Downs, wie aber auch im Leben generell.
Nun bin ich doch mal wieder an dem Punkt, wo sich die Gedanken kreisen ob es realistische Chancen zur Auswanderung mit meinem jetzigen Werdegang gibt oder ob es nicht noch schnellere, effektivere Wege gibt.
Ich bin sehr offen für Perspektivwechsel durch Inspiration jener, die aufgrund von Erfahrungen in dieser Thematik in Ausstausch treten möchten.
Ich freue mich sehr auf eine Rückmeldung.
Mit freundlichen und sonnigen Grüßen aus Berlin!
Anais
SONJA abseits vom Trampelpfad meint
Hallo Anais,
vielleicht bist du überrascht von mir nach so langer Zeit zu hören. Leider hat sich deine Nachricht in den tiefsten SPAM Folder versteckt und mein Admin konnte einige alte Nachrichten rausfischen, die ich jetzt beantworte. Wie ist es dir den die letzten Monate ergangen? Was macht deine Ausbildung im Astoria? Bist du damit fertig? Deine Träume vom Auswandern?
Wenn du noch Lust hast, Dich mit mir auszutauschen, dann schreibe mir doch am besten eine Email an meine aktuelle Geschäftsemail, die checke ich regelmässig und da verläuft das auch normalerweise nicht im SPAM 😉
Hier die Adresse: bitph2016@hotmail.com
Herzliche Grüsse,
Sonja
Kay meint
Hallo Sonja, ich plane grösseres auf den Philippinen, eigenes resort und so. Gerne würde ich Kontakt mit dir aufnehmen.
SONJA abseits vom Trampelpfad meint
Hallo Kay,
es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt bei Dir melde. Mein Email Account wurde gehackt und ich hatte lange keinen Zugang. Jetzt konnte ich endlich alte Nachrichten wieder reaktivieren. Am besten schreibst Du mir auch auf meine aktuelle Geschäftemail, da erreichst du mich am besten: bitph2016@hotmail.com
Ich weiss ja nicht, wie deine aktuellen Pläne aussehen? Hat sich das was getan im letzten Jahr? Im Moment sind die Philippinen ja noch nicht wieder offen für den internationalen Tourismus, ich hoffe aber das sich es 2022 ändert.
Wenn du noch Interesse hast, mich zu kontaktieren und ich dich unterstützen kann, bitte mach da. Meld Dich per bei der oberen Email. Herzliche Grüsse aus meinem altuellen Exil Teneriffa, Sonja